Back to the roots Camp der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) 17.05.2017

Ein wunderbarer Tag liegt hinter uns! Es war einer von diesen, die am besten gar nicht enden sollten. Aber Zeit, die schön ist, vergeht immer ganz schnell.

 

Wir haben eine Menge erlebt. Mit über 20 jungen Erwachsenen und einem tollen Team an der Seite ging es hinaus in die Wälder der Lüneburger Heide. Wir haben Fährten gelesen und unsere Wahrnehmung geschult. Schnell wurde klar, wie viele Tiere um uns herum ihr zu Hause haben. Wenn man einmal damit beginnt, die Spuren der Vierbeiner zu sehen, begegnen sie einem da draußen ständig.

 

Danach wendeten wir uns der Sprache der Vögel zu. Die Gefiederten verfügen über ein ausgeklügeltes Alarmsystem, welches nicht nur innerartlich von großer Bedeutung ist, sondern auch von anderen Vögeln, und sogar von Säugetieren verstanden wird. Besonders im Frühling sind sie in unserer Umwelt ständig präsent und somit ausgezeichnete Lehrer für Achtsamkeit.

Die Teilnehmer/Innen zogen alsbald alleine los. Lautlos waren sie, um nicht "verpfiffen" zu werden.

Wie fühlt es sich an, ohne Handy und Uhr, aber mit offenen Sinnen, absichtslose Zeit im Wald zu verbringen?

 

Unser Weg zurück zum Seminarhaus wurde zu einer Kräuterwanderung. Mit reichlich Vorräten bestückt konnten wir nun eine Salbe aus Fichtenharz und Heilpflanzen auf dem Feuer zubereiten. Zunächst aber musste dieses entzündet werden. Dafür stand uns nur ein Streichholz zur Verfügung. Wie baut man eigentlich am besten ein Feuer auf? Mit Weichhölzern oder Harthölzern? Was ist was, und worin liegen die Unterschiede? Wie können wir Feuer bei Regen entzünden? Und welche Rolle spielt z. B. Birkenrinde dabei? Durch ein kleines Feuer lässt sich eine ganze Menge lernen.

 

Bald loderten kleine Flammen und wir konnten uns der Salbe zuwenden. Das Harz der (Nadel)Bäume ist kostbar und nicht leicht zu bekommen, ohne den Baum zu verletzen. Jede Art hat ihre spezifische Heilwirkung. Und es riecht so angenehm, dass man gar nicht die Nase davon lassen kann. Die Salbe dient der Wundheilung. Auch das zubereiten von Salben bedarf Ruhe und Achtsamkeit, und gleichzeitig Begeisterung. Die war offensichtlich vorhanden!

 

Am Ende des Tages standen viele kleine Salbentöpfe vor uns, gefüllt mit "pflanzlichem Gold".

 

Ich wäre gerne noch länger geblieben und danke euch für die gemeinsame Zeit.

 

Christian Laing